StraßenTAUBE und StadtLEBEN e.V.
StraßenTAUBE und StadtLEBEN e.V.
Das ist Brieftaubensport
?
Oder wie der Verbanddeutscherbrieftaubenzuechter so toll wirbt: „Ein Hobby für die ganze Familie“
Mal wieder! Ein Totfund! Die Statistik diese Jahr (wie jedes Jahr) ist deutschlandweit extrem hoch! Dieses Tier hat versucht sich völlig ausgehungert bis auf die Knochen noch mit letzter Kraft an eine offizielle Futterstelle für Stadttauben zu schleppen! Leider viel zu spät!
Wo bitte ist der sportliche/ familiäre Anreiz Tiere von ihrem Partner und Nachwuchs zu trennen und wissentlich in den Hungertod zu schicken, während man selber Zuhause fröhlich darauf wartet, welches der Tiere wohl diesmal noch lebendig zurückkehren wird?
Wieso bitte werden Stadttaubenvereine gesellschaftlich geachtet und angefeindet, nur wenn sie verletzte Tiere fürs Fangen anfüttern… weil „um Himmels Willen ganze 4 Körner auf dem Boden um ein verletztes Tier einfangen zu können, könnte die ganze Taubenpopulation explodieren lassen“.
Wieso werden Menschen und Vereine gar vom Ordnungsamt verfolgt, weil wir obdachlosen, verhungernden Haustauben helfen wollen, während der Brieftaubensport parallel unbehelligt dafür sorgt, dass immer mehr Tauben in den Städten stranden und dabei noch zum Immateriellenkulturerbe ausgelobt wird?!
Das ist eine Welt, die an Irrsinn nicht zu übertreffen und zu überbieten ist!
Es ist und wird niemals ein Sport sein Tiere wissentlich auszusetzen und mit einer einkalkulierten Verlustrate in den schmerzhaften Hunger- und Erschöpfungstod zu treiben!
Es sollte auch kein immaterielles Kulturerbe oder ein Hobby sein! Und vor allem sollte das Problem wieso Taubenpopulationen in der Stadt steigen auch mal hier angeprangert werden, denn hier wird es fleißig umgesetzt!!!
Das alles ist und bleibt ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz - wenn nicht sogar eine ganze Anhäufung davon - und so sollte es endlich auch behandelt werden!
Würde man das mit Hunden machen, wären die Schreie in Deutschland laut! Bitte sorgt dafür, dass sie auch bei Tauben so laut werden und der Brieftaubensport verboten wird!

Brieftaubensport: ein grausames Hobby – kein Sport

In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge noch ca. 30.000 Züchter:innen sogenannter Brieftauben, die jährlich Tiere nachzüchten und teilweise auch auf  regionalen, nationalen und internationalen Wettflügen einsetzen. Schätzungsweise 2,5 Millionen sogenannte Brieftauben leben in deutschen Taubenschlägen. [1] Beim „Brieftaubensport“ steht die Leistung der Vögel im Mittelpunkt, ihr Wohlbefinden spielt in der Regel keine Rolle.

Wenn die Tauben nicht während der Flüge qualvoll sterben, enden viele von ihnen als Stadttauben. Aufgrund ihrer Konditionierung auf Spezialnahrung haben sie kaum Überlebenschancen. Aber wie weit reicht die Tierquälerei wirklich?

Wie funktioniert „Brieftaubensport“?

Für die Wettflüge nutzen Taubenhalter:innen die Treue der Tiere zu ihrem Heimatschlag, ihrem Partner und ihrem Nachwuchs aus. Die treuen Vögel bleiben in der Regel ein Leben lang mit dem gleichen Partner zusammen, mit dem sie auch den Nachwuchs gemeinsam großziehen.

Je nach Strecke transportieren die Taubenhalter:innen ihre Tiere zu Wettflügen Hunderte bis teils über tausend Kilometer weit von ihrem Zuhause weg. Sie machen sich die Verzweiflung der Tiere zunutze, möglichst schnell zurück in ihren Heimatschlag und zu ihren Familien fliegen zu wollen. Man spricht bei der Trennung von Gelege und Partner von der „Nestmethode“, bei der Trennung vom Partner von der „Witwermethode“.

 

„Brieftauben“ bei Auktionen wie Ware verscherbelt

Dass es den Taubenhalter und -züchter:innen nicht um das Wohlbefinden der Tiere, sondern nur um wirtschaftlichen Gewinn geht, sieht man auch an den zahlreichen Tauben-Auktionsportalen, die es im Internet gibt. Hier werden Zuchttauben nach gewonnenen Preisen und Abstammung eingestuft und an Höchstbietende verkauft. Dass die Tiere dabei von ihrem Heimatschlag und vor allem ihrer Familie getrennt werden, interessiert Händler:innen und Käufer:innen nicht.

Oft werden horrende Preise für die leistungsfähigsten Tauben gezahlt. „Brieftaubensport“ ist nichts weiter als ein Glücksspiel, die Verlierer sind letztlich die Tiere.

Viele Tauben sterben auf dem Flug

Hunderttausende Tauben sterben auf den Wettflügen jedes Jahr einen qualvollen Tod – durch Verdursten, Erschöpfung oder Verletzungen. Dr. med vet. Warzecha, ein Insider der Brieftaubenzucht, findet in einem offenen Brief [2] an den Präsidenten des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter e.V. klare Worte: Der Tierarzt spricht von „millionenfachem Elend“ und bezieht deutlich Position gegen die Tierquälereien:

„Wir alle sehen im eigenen Schlag die Tauben, die es gerade noch nach Hause geschafft haben – oft an Körper und Seele gebrochen.“

Dr. med vet. Warzecha, Insider der Brieftaubenzucht

Bei Taubenwettflügen wird generell mit einer sehr hohen „Verlustrate“ gerechnet. Diese liegt durchschnittlich bei 53 Prozent [2]. Halter:innen und Veranstalter:innen kalkulieren diese „Verluste“ billigend ein. So werden Hunderttausende Tauben jedes Jahr für eine mögliche Auszeichnung oder ein Preisgeld in den Tod geschickt.

Fans von Taubenwettflügen haben eine besondere Bezeichnung für diese Art von Veranstaltung: Sie nennen sie „Schlachtrennen“.

Werden „Brieftauben“ getötet?

Auch Tauben, die zu ihren Heimatschlägen zurückfinden sind ihres Lebens nicht sicher: Das offizielle Zuchtziel des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter zielt auf körperliche Leistungsfähigkeit ab. Die Tauben sollen Spitzengeschwindigkeiten von 130 km/h erreichen. [4]

Tiere, die diese Leistungen nicht erbringen können oder mangelnden Orientierungssinn zeigen, d. h. sich verflogen haben, werden von den Halter:innen getötet. Das Töten der ausgesonderten Tauben geschieht bei vollem Bewusstsein mittels Langziehen des Halses und Umdrehen des Kopfes und wird von den Züchter:innen selbst ohne Betäubung durchgeführt. Dies ist mit dem Tierschutzgesetz nicht vereinbar.

Taubenwettflüge verstoßen gegen das Tierschutzgesetz

Das Töten von Tieren ohne Betäubung und ohne vernünftigen Grund verstößt gegen das Tierschutzgesetz. Den Halter:innen ist dies jedoch meist egal. Auch steht im § 3 Nr. 1 des Tierschutzgesetzes, dass es verboten ist, „einem Tier außer in Notfällen Leistungen abzuverlangen, denen es wegen seines Zustandes offensichtlich nicht gewachsen ist und die offensichtlich seine Kräfte übersteigen“.

Dass die meisten Tiere den Wettkämpfen nicht gewachsen sind, kann man deutlich an den hohen Verlustraten erkennen. Dennoch werden Tauben jeden Tag von Züchter:innen und Halter:innen zu anstrengenden Flügen gezwungen.

Wenn Vögel bei Wettflügen nicht besonders gut abschneiden und auch nicht zur Zucht zu gebrauchen sind, werden Sie meist getötet.

Text&Bild von PETA https://www.peta.de/themen/brieftaubensport/

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