Alle Geschichten und die dazugehörigen Bilder dürfen gerne verwendet,weitergegeben und geteilt werden mit dem Hinweis: StraßenTaube und StadtLeben e.V.
„Die Zeit der Taube“ ❤️
In einer Stadt, die zu schnell atmete und zu laut träumte, lebte ein alter Uhrmacher namens Herr Leander.
Sein Laden lag eingeklemmt zwischen Betonriesen, verborgen hinter Gardinen aus Staub und der Zeit selbst.
Er reparierte längst vergessene Dinge – Kuckucksuhren, Taschenuhren, das Ticken der Erinnerungen.
Eines trüben Herbstmorgens, als der Nebel noch in den Ritzen der Gehwege schlief, fand er sie:
eine verletzte Stadttaube, das Gefieder vom Regen schwer, ein Flügel hängend wie eine traurige Fahne.
Sie saß auf der Fensterbank, als hätte sie sich selbst eingeliefert, in sein kleines Reich der tickenden Herzen.
Er nahm sie auf, wortlos, wie man einen alten Brief liest, den man nie abgeschickt hat.
Gab ihr einen Schuhkarton voller Watte, etwas Wasser in einer Espressotasse,
und sprach mit ihr, als wäre sie ein Uhrwerk, das aus dem Takt geraten war.
Er nannte sie Minuta – nach der feinen Minutenhand, die alles Geduldige umspannt.
Während draußen der Lärm der Stadt wie Regen gegen die Scheiben peitschte, heilten sie langsam.
Er den Flügel, sie die Leere in seinem Herzen.
Minuta beobachtete ihn stundenlang beim Werkeln.
Er zeigte ihr, wie Federn und Zahnräder gar nicht so verschieden sind – beide brauchen Balance.
Und sie, mit ihren wachsamen, dunklen Augen, erinnerte ihn daran, dass auch Zeit Nähe braucht,
nicht nur Präzision.
Mit jedem Tag wurde Minuta kräftiger.
Eines Abends, als der Himmel in violette Tinte getaucht war, flog sie davon.
Nicht weit – nur auf das Dach gegenüber. Von dort aus blickte sie zu ihm herunter.
Und so wurde sie seine Zeitzeugin.
Manchmal, wenn der Uhrmacher leise flucht, weil eine Feder springt,
klopft es sanft am Fenster – ein silbergrauer Schatten,
der sich erinnert,
dass Heilung manchmal in den kleinsten Gesten wohnt. ❤️
„Wir lassen euch nicht im Stich“ ❤️
Eine kleine Taubengeschichte
Die Sonne neigte sich golden über die Dächer der Stadt, als Mia an der Straßenecke etwas Winziges bemerkte.
Zwischen Pflastersteinen, kaum mehr als ein atmender Hauch, lag ein kleines graues Etwas – zitternd, federzart, kaum noch am Leben.
Sie kniete sich hin, ihre Hände vorsichtig wie ein Versprechen. „Oh du kleines Herz“, flüsterte sie, „bist du ganz allein?“
Das Taubenküken hob kaum sichtbar den Kopf. Kein Pieps, nur das stumme Flehen in zwei dunklen, glanzlosen Knopfaugen. Und da wusste Mia: Sie würde nicht weitergehen.
Sie hob es auf wie einen Schatz, schützte es vor dem kalten Wind in ihren Händen. Menschen eilten vorbei, sahen vielleicht ein zerzaustes Kind der Lüfte – sie aber sah einen winzigen Funken Leben, der nicht erlöschen durfte.
Zu Hause legte sie es in ein weiches Nest aus Handtüchern, reichte Tropfen für Tropfen, Wärme und Hoffnung. Tage vergingen. Das Küken wurde kräftiger. Ein Glanz kehrte zurück in die Augen – und Mia lächelte jedes Mal ein wenig mehr.
„Wir lassen euch nicht im Stich“, schrieb sie schließlich auf einen kleinen Zettel, den sie neben das Nest legte. Nicht nur an das Küken gerichtet – sondern an all die unsichtbaren, übersehenen Wesen dieser Stadt.
Denn manchmal reicht ein Herz, das leuchtet – wie ein kleiner roter Stern – um das Dunkel zu vertreiben. ❤️
Eine kurze, traurige Geschichte aus dem Herz der Stadt
Die kleine Taube hieß nichts.
Kein Name, kein Nest, kein Ort, der sie vermisste.
Sie war einfach da – zwischen Kaugummiflecken auf Pflasterstein,
zwischen den Schatten von Schuhen,
zwischen Hupen, Stimmen, Wind.
Geboren in einer Mauerspalte hoch oben,
gefallen, zu früh, zu weich, zu jung.
Ein Flügelschlag wie ein Seufzen.
Die Geschwister längst verschwunden,
die Mutter nur ein verschwommener Traum aus warmem Gefieder.
Sie fror.
Sie hungerte.
Sie versteckte sich unter Bänken, in Ecken, hinter Abfalltonnen.
Immer auf der Hut vor Tritten, vor Rädern, vor Lärm.
Aber eines Tages –
da war sie nicht mehr allein.
Andere wie sie saßen dort,
grau und struppig, müde von der Welt,
ihr Hunger ein gemeinsames Lied.
Und dann geschah es:
Ein leiser Lichtschein im kalten Tag.
Eine Frau – kniend,
mit offenen Händen und goldenem Korn,
streckte sich zu ihnen herab wie eine warme Erinnerung.
Die Menschen gingen vorbei,
sahen nichts.
Aber die kleine Taube hob den Kopf.
Und sah.
In ihren Augen lag eine Frage.
In den Augen der Frau: die Antwort.
Zwischen ihnen – ein stilles Versprechen.
Ein Blick, der sagte:
„Du wirst nicht mehr allein sein.“
Und irgendwo, ganz nah –
blinzelte eine kleine Maus aus der Ritze einer Mauer
und sah zu. ❤️
Es war ein Abend wie so viele am Hauptbahnhof.
Menschen eilten vorbei, das Rattern der Züge vibrierte im Boden,
und irgendwo zwischen Fahrplanansagen und kaltem Beton
saß ein kleines Wesen, kaum größer als ein halber Traum.
Tütü.
Ein Stadttaubenküken, frisch gefallen aus einem Nest,
das oben irgendwo unter dem Dach geborgen gewesen war –
doch die Welt dort unten war laut. Hart. Unendlich groß.
„Ich habe Hunger…
mir ist so kalt…
wo sind nur meine Eltern?“
Flügelchen eng an den Körper gezogen,
die Augen groß wie der Mond über den Gleisen.
Niemand sah sie.
Alle gingen weiter.
Denn wer sieht schon ein kleines Herz, das zittert?
Doch dann – ein Rascheln.
Ein Tapsen.
Und zwischen Zigarettenstummeln und zerknüllten Fahrkarten
kam eine kleine Maus.
Braunes Fell, ein Krümelmut im Blick.
In ihren Pfoten: ein Keks.
Sie blieb stehen. Schaute Tütü an.
Und reichte das, was sie hatte.
Kein Wort wurde gesprochen – nur die Geste zählte.
Tütü sah sie an.
Die Träne, die eben noch gefroren auf der Wange lag,
veränderte sich.
Nicht zur Freude –
aber zur Hoffnung.
Manchmal braucht es keinen Applaus, keine großen Retter.
Nur ein kleines Herz, das innehält
und einem anderen zeigt:
Ich sehe dich. ❤️
„Anna und die Wolke Nummer 7“ ❤️
Es war einmal, in einer Stadt aus flüsternden Gassen und leuchtenden Fenstern, eine kleine, Taube namens Anna. Sie war nicht wie die anderen Tauben – denn Anna hatte einen Traum: Sie wollte fliegen, aber nicht einfach so… nein, sie wollte fliegen auf einer Wolke.
Eines Morgens, als der Himmel noch halb träumte, fand Anna unter einem alten Ahornbaum einen winzig kleinen, regenbogenfarbenen Regenschirm. Als sie ihn aufklappte, passierte etwas Wundersames – ein Luftwirbel erhob sie sanft in die Höhe, und schwupps, schon schwebte sie auf einer weichen Zuckerwattewolke – und darauf stand, mit goldenen Buchstaben:
„Wolke Nr. 7“
Die Wolke trug sie über die Dächer der Stadt, vorbei an Kirchturmuhren, flatternden Wäscheleinen und duftenden Schornsteinen. Unter ihr funkelten Straßenlaternen wie Sterne, und Kinder blickten nach oben, riefen: „Schau mal, Mama! Eine fliegende Taube mit Schirm!“
Mit jedem Flügelschlag regnete sie kleine Herzchen aus Freude, und ihr gelber Schnabel grinste in den Wind. Auf ihrer Reise besuchte sie eine Windmühle, tanzte mit Schmetterlingen und schenkte einem traurigen Kätzchen ein warmes Sonnenlächeln.
Am Abend, als der Himmel rosa schimmerte, landete Anna wieder auf dem alten Baum. Die Wolke verschwand, aber der Schirm – der blieb. Und wenn du genau hinsiehst, findest du ihn vielleicht… irgendwo zwischen zwei Regentropfen und einem Wunsch. ❤️
„Kein Brot für niemand – Das Lied der letzten Federn“
Es war einmal ein Nest, kein Ort des Friedens, sondern ein windgepeitschtes Geflecht aus Plastikschnur, zerfledderten Papiertaschentüchern und rostigem Draht, irgendwo unter dem grauen Himmel einer namenlosen Stadt.
Darin lagen drei Küken. Zwei waren still. Ihre kleinen Körper kalt, ihre Augen geschlossen wie nie geöffnete Fenster zur Welt. Das dritte – das letzte – reckte seinen Hals nach oben, sein winziger Schnabel weit geöffnet, hungrig, hoffend, bettelnd. Doch es kam kein Flügelschlag, kein Futter, kein Trost. Nur Wind, der durch die Gassen zog wie ein Lied ohne Melodie.
Seine Mutter saß nicht weit entfernt. Ihr linker Flügel hing schlaff herab, gebrochen. Um ihren rechten Fuß hatte sich ein feuerrotes Paketband gewickelt, so eng, dass es tief ins Fleisch schnitt. Sie hatte seit Tagen nichts gefunden, was sie ihrem Kind geben konnte – nur Müll, nur Spott, nur Ignoranz.
Neben ihr lag ein Artgenosse, regungslos. Tot. Eine Taube, die einst geflogen war, gefallen zwischen Dönerpapier und Zigarettenschachteln.
An der Wand, mit Sprühfarbe geschmiert, stand:
„Das traurige Leben der Stadttauben“
Darunter ein verblichenes Schild aus Pappe, mit zittriger, kindlicher Schrift:
„Bitte nicht füttern – Stadtordnung.“
Ein Schatten fiel über die Szene. Der Schatten eines Menschen, hoch aufragend, ohne Gesicht, nur die Silhouette mit erhobenem Smartphone – ein Selfie mit dem Leid. Er lachte vielleicht. Vielleicht nicht. Es spielte keine Rolle.
In einer Spalte des Pflasters saß eine kleine Maus, dünn wie ein Bleistiftstrich, die Augen voller Tränen. Auch sie war allein.
Und über allem spannte sich der Himmel:
Grau. Taub.
So still, als hätte selbst Gott sich abgewendet.
Doch in der letzten Bewegung des Kükenhalses, im Zittern der verletzten Flügel, in der Träne auf dem Federkleid – da flackerte noch etwas.
Etwas, das an Hoffnung erinnerte.
Etwas, das uns fragt:
„Was ist Mitgefühl, wenn wir es nur für uns selbst empfinden?“
Und wenn du heute an ihnen vorbeigehst –
Schau hin. Nicht weg.
Denn sie leben. Und leiden. In deiner Stadt.
Unter deinen Augen.
Ohne Brot. Ohne Namen.
?️
Ein Lied der Letzten, das nur jene hören, die noch fühlen können
„Die letzte weiße Taube“
Auf einem alten Feldweg, wo der Sommer das Gold der Halme wie ein Versprechen trug, geschah etwas, das kaum jemand bemerkte — und doch ein ganzes Leben veränderte.
Sie war eine von vielen. Eine weiße Hochzeitstaube, gezüchtet für den Augenblick, in dem zwei Menschen „Ja“ sagen, während sie „Lebe wohl“ flüstern musste. Inmitten von Jubel und Glückseligkeit wurde sie hoch in den Himmel geworfen — das Brautpaar lachte, ein Kind klatschte, und irgendwo in der Ferne spielte eine Violine.
Doch die Taube… sie weinte.
Keiner sah die kleine Träne, die in ihrem runden, dunklen Auge glänzte, bevor sie flog. Keiner hörte das leise Pochen ihres Herzens, das kein Zuhause kannte, keinen Weg zurück. Denn sie war nie frei gewesen. Sie war ein Symbol, kein Wesen.
Die Dämmerung kam, kalt und still. Und der Himmel wurde schwer wie eine nasse Decke. In einem weiten, leeren Feld lagen ihre Schwestern — gestürzt, erschöpft, gestorben. Und sie, die Letzte, lag mit ausgebreiteten Flügeln zwischen Blumen, die niemand gepflanzt hatte. Ihre Augen halb geschlossen, der Atem flach. Der Tod saß schon in ihrer Kehle wie eine letzte, bittere Feder.
Aber dann — Schritte.
Ein junger Mann, der auf dem Heimweg war, bemerkte das blasse Flackern von Weiß im Feld. Er bückte sich, hob sie auf, vorsichtig wie einen zerbrechlichen Gedanken. In seinen Armen war sie plötzlich mehr als ein Symbol — sie war Leben, das fast verloren gegangen wäre.
Er brachte sie heim, baute ihr einen kleinen Verschlag, nannte sie „Lilly“.
Die ersten Tage waren schwer. Sie aß nicht. Starrte in die Leere, in die sie geworfen worden war. Doch da war dieser Blick des Jungen, sanft und unbeirrbar.
Und irgendwann, eines Morgens, pickte sie ein Körnchen. Dann noch eins.
Die Zeit verging, und mit ihr wuchs in Lilly der Mut zurück. Die Sonne wurde wieder warm, der Himmel weit.
Heute lebt Lilly in einer großen Voliere voller Tauben, gerettete Seelen, die nicht mehr fliegen müssen, um geliebt zu werden. Und wenn der Wind über die Felder streicht, hört man manchmal ein leises Gurren, das klingt wie: „Ich lebe noch.“
Und irgendwo lächelt der Junge.
Denn Hoffnung ist ein kleiner Flügelschlag, der sich weigert, zu sterben.
Es war einmal eine Taube, sie hieß Grauflügel, obwohl niemand sie so nannte – denn niemand nannte sie überhaupt. Sie lebte im Bauch der Stadt, dort, wo der Beton atmet, wo das Licht immer müde ist, wo die Uhren nur ticken, aber nichts bedeuten.
Grauflügel war einmal stark gewesen. Sie erinnerte sich – vage – an einen Sommer im Park. An Brotkrumen, gestreut von kleinen Händen, an einen Baum, in dem sie nistete, an einen Wind, der sie trug, nicht schlug.
Doch jetzt...
Jetzt war sie alt.
Ihr linkes Auge blind von einer Verletzung, die niemand sah.
Ihre Krallen verwickelt in den roten Bändern, die Menschen „Verpackung“ nennen.
Und ihr Magen – leer, so leer, dass er schmerzte, als hätte er verlernt, was Sattsein heißt.
Tag für Tag trottete sie durch die Passage. Immer dieselben Wege. Immer dieselben Augen, die sie nicht sahen. Sie roch nach Müll, nach Regen und nach Hoffnungslosigkeit.
An einem besonders kalten Morgen fand sie es –
eine einzelne Krumme Brot, eingeklemmt zwischen einer Cola-Dose und einem Schuhkarton.
Sie stürzte sich darauf, als wäre es das Paradies.
Doch da war auch Asche, ein junges Männchen, kaum flügge, aber schon gezeichnet vom Leben. Auch er hatte die Krume gesehen. Auch er hatte Hunger.
Sie sahen sich an.
Einen Moment lang.
Dann trat Grauflügel zurück.
Langsam. Zitternd.
Sie ließ Asche die Krume –
weil er jung war
und sie müde.
Er fraß.
Und sie beobachtete.
Und lächelte zum ersten Mal seit… wer weiß wie lange.
Noch bevor der Abend kam, legte sich Grauflügel an die Wand der Passage,
unter das Graffito „Kein Brot für niemand“.
Ein letzter Atemzug.
Ein letzter Blick zum Himmel,
der keine Antwort mehr war.
Und als Asche satt war,
flog er ein paar Meter höher
und sah hinab –
auf eine graue Feder, die sich nicht mehr bewegte.
?️
Sie stirbt nicht umsonst. Sie stirbt als Zeichen.
Für jeden, der zu viel hat. Und nichts teilt.
Denn manchmal ist die größte Güte nicht ein ganzes Brot,
sondern eine einzige Krume
im richtigen Moment.
Kein Brot für niemand“
Im Flügelschlag, so schwer von Leid,
ein Tropfen Mut, der bleibt im Kleid
aus Schmutz und Wind, aus Staub und Stein –
ein Taubenleben, hart und klein.
Grauflügel humpelt, blind, vernarbt,
vom Faden rot, der Leben schabt.
Doch wo der Hunger stumm regiert,
hat sie mit Asche Brot geteilt – berührt.
Ein letzter Blick zum Himmel geht,
wo keine Antwort je entsteht.
Nur Mauern, Lärm – kein sanftes Wort,
doch Liebe bleibt – und sie geht fort.
...Fussel wurde am Stuttgarter Hauptbahnhof in einer dreckigen Ecke ausgebrütet. Da den Tauben immer mehr Nistplätze durch Verspikung und Vernetzung genommen werden, sie aber wegen ihres vom Menschen angezüchtete Brutzwangs gezwungen sind Eier zu legen, brüten die Tauben auch an mehr als ungeeigneten Stellen.
Fussel wurde bei Arbeiten in der Nähe seines Nestes aufgescheucht. Er irrte völlig irritiert und ängstlich durch den Bahnhof.
Das war sein großes Glück, denn so konnte seine Notlage erkannt und er konnte gesichert und mitgenommen werden.
Fussel war stark unterernährt - nur Haut und Knochen.
Ihm fehlten im kompletten Rückebereich, an Stellen an der Brust und am Kopf die Federn.
Bei dem Anblick seines kleinen und schon so geschundenen Körpers, stiegen jedem Tierfreund sofort die Tränen in die Augen.
Mit seine kleinen Knopfaugen schaute er ängstlich, aber doch auch neugierig in die Welt hinein.
Fussel war noch nicht in der Lage selbst zu Essen und wurde somit per Hand gefüttert und mit Aufbau-und Vitaminpräperaten versorgt.
Ein paar Tage später wurde er der vogelkundigen Tierärztin vorgestellt, die unserere Vermutung bestätigte: Starke Abmagerung, Unterentwicklung und Gefiederschäden aufgrund von gravierender Mangelernährung. In Folge dieser Mangelernährung sind auch Organschädigungen nicht ausgeschlossen.
Damit Fussel nicht alleine groß werden musste, durfte er zu Pünktchen & Anton ziehen, die 2 Wochen zuvor ebenfalls am Stuttgarter Hauptbahnhof herumirrend zwischen hunderten von Füßen nach Schutz suchend in einen Bäckerstand flüchten wollten. Die beiden haben ihr Nest viel zu früh verlassen, konnten noch nicht selbstständig fressen und fliegen. Gesellschaft ist für Taubenküken die beste Medizin, um gesund zu werden. Die beiden nahmen Fussel gleich freugig fipsend buchstäblich in ihrer Mitte auf.
3,5 Wochen später wachsen bei Fussel nun endlich nach hingebungsvoller Pflege die ersten Federchen an den kahlen Stellen. Er hat an Gewicht zugelegt und ist ein freudiges und aufgewecktes Taubenkind geworden. Wenn er ausgewachsen und vollständig gesund ist, darf er mit seinen beiden Freunde in einen betreuten Taubenschlag umziehen.
Zeitungsartikel Fussel
Artikel über Fussel.ppt
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